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Was ist Übergangsgeld: Voraussetzungen, Höhe und Antrag

16. Dezember 2022 von Clara - 5 Minuten Lesezeit

Was ist Übergangsgeld: Voraussetzungen, Höhe und Antrag

Übergangsgeld ist eine finanzielle Leistung für Personen, die sich aus gesundheitlichen Gründen in einer beruflichen Übergangszeit befinden. Sie möchten wissen, wann, wo und wie diese Leistung beantragt werden kann? Dein Hilfexpert hat alle wichtigen Informationen zu diesem Thema zusammengetragen.

Was ist Übergangsgeld?

Übergangsgeld ist ein Sammelbegriff für jegliche finanzielle Leistungen, die bei gesundheitlichen Problemen während einer beruflichen Übergangszeit bezahlt werden. Ziel dieser Leistungen ist es, die betroffenen Personen während der beruflichen Eingliederungszeit finanziell abzusichern.

Was ist der Unterschied zwischen Übergangsgeld und Krankengeld?
Im Krankheitsfall ist der Arbeitgeber verpflichtet, dem Arbeitnehmer sechs Wochen lang sein reguläres Gehalt auszuzahlen. Anschließend gibt es entweder Übergangsgeld (von verschiedenen Trägern) oder Krankengeld (von der gesetzlichen Krankenversicherung). Übergangsgeld gibt es, wenn der Leistungsempfänger an einer beruflichen Eingliederungsmaßnahme teilnimmt. Andernfalls gibt es Krankengeld.

Gezahlt wird das Übergangsgeld von verschiedenen Trägern und ist von der jeweiligen Situation abhängig:

  • Die Rentenversicherung ist für Rehamaßnahmen zuständig, die die berufliche (Wieder-)Eingliederung der betroffenen Person ermöglichen.
  • Die gesetzliche Unfallversicherung übernimmt die Kosten im Falle eines Arbeitsunfalls oder einer Berufskrankheit.
  • Die Agentur für Arbeit zahlt jegliche Maßnahmen, die Menschen mit einer Behinderung die (Wieder-)Eingliederung ins Arbeitsleben ermöglichen.
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Wer kann Übergangsgeld beantragen?

Übergangsgeld kann von Personen beantragt werden, die aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten können und keinen Anspruch mehr auf Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall haben. Zudem müssen Antragsteller an einer beruflichen Eingliederungsmaßnahme teilnehmen. Dies kann beispielsweise ein Rehaaufenthalt oder die Teilnahme an einer Weiterbildungsmaßnahme sein.

Der Anspruch auf Entgeltfortzahlung besteht sechs Wochen lang. Konkret bedeutet das, dass der Arbeitgeber im Krankheitsfall sechs Wochen lang das Gehalt bzw. den Lohn des Arbeitnehmers weiter zahlen muss.

Die weiteren Voraussetzungen werden von dem zuständigen Träger festgelegt. Zahlt beispielsweise die Rentenversicherung die Leistung, so gilt, dass der Antragsteller unmittelbar vor der Krankheit Arbeitseinkünfte erzielt und Rentenversicherungsbeiträge gezahlt haben muss. Damit Anspruch auf das die Leistung der gesetzlichen Unfallversicherung gibt, muss der Antragsteller auch hier Versicherungsbeiträge gezahlt haben.

Auch Personen, die vor der Wiedereingliederungsmaßnahme Arbeitslosengeld I beziehen, haben grundsätzlich Anspruch auf Übergangsgeld. Personen, die Hartz 4 bzw. Sozialgeld beziehen, haben keinen Anspruch auf auf die Leistung und erhalten während der Wiedereingliederungsmaßnahme die Grundsicherung des Jobcenters.

Wie kann man Übergangsgeld beantragen?

Was ist Übergangsgeld: Voraussetzungen, Höhe und AntragPersonen, die die Voraussetzungen erfüllen, können das Übergangsgeld beantragen. Wie der Antragsprozess abläuft, ist jedoch von dem jeweiligen Träger abhängig. Soll die Leistung bei der Rentenversicherung beantragt werden, so hat der Antragsteller die Möglichkeit, online jegliche Formulare herunterzuladen und einzureichen. Hierzu gehören z.B.:

  • Entgeltbescheinigung zur Berechnung der Höhe des Übergangsgeldes
  • Bescheinigung der Krankenkasse über die Leistung der medizinischen Rehabilitation
  • Erklärung des Versicherten über zusätzliche Beschäftigungsverhältnisse

Nachdem der Antrag bei der Rentenversicherung eingegangen ist, überprüft diese ihn auf seine Richtigkeit und meldet sich frühzeitig bei dem Antragsteller zurück. Wird der Antrag bewilligt, so überweist die Rentenversicherung das Übergangsgeld auf das Konto des Antragstellers.

Wie lange bekommt man Übergangsgeld
Bei einer Bewilligung des Antrags erhält die Person das Übergangsgeld für die Zeit der beruflichen Wiedereingliederungsmaßnahme. Die Zahlung beginnt mit dem Ende der Entgeltfortzahlung des Arbeitgebers und endet spätestens sechs Wochen nach der ersten Zahlung.

Übergangsgeld Höhe: Wie viel Geld bekommt man?

Was ist Übergangsgeld: Voraussetzungen, Höhe und AntragDie Höhe der Leistung ist von der jeweiligen Situation und dem Gehalt der Person abhängig. Die Übergangsgeld Höhe für Arbeitnehmer liegt bei 68 Prozent ihres letzten Nettogehaltes. Haben sie zudem Kinder, für die sie Kindergeld erhalten, so beträgt die Leistung 75 Prozent des letzten Nettogehaltes.

Beispiel Übergangsgeld berechnen: Frau M. erfüllt die Voraussetzungen für das die Leistung und möchte nun wissen, auf wie viel Geld sie Anspruch hat. Ihr Nettogehalt betrug bis dato 1.800 € und sie hat eine Tochter, für die sie Kindergeld erhält. Demnach beträgt die Übergangsgeld Höhe in Frau M. Fall 75 Prozent des letzten Nettogehaltes und somit 1.350 €.

Übergangsgeld Steuererklärung
Das Übergangsgeld ist steuerfrei. Es müssen demnach keine Steuern auf die Leistung gezahlt werden. Allerdings muss die Leistung in der Steuererklärung angegeben werden, da es bei der Berechnung des Steuersatzes berücksichtigt wird. Der Steuersatz kann sich demnach aufgrund der Leistung erhöhen.

Auch Selbstständige, die vorher freiwillig Rentenversicherungsbeiträge gezahlt haben, haben Anspruch auf die Leistung. Dies beträgt 80 Prozent des Einkommens, von dem im vergangenen Kalenderjahr die Versicherungsbeiträge gezahlt wurden.

Weitere Informationen
Sie möchten mehr über das Sozialversicherungssystem in Deutschland erfahren? Dann lesen Sie unsere Artikel zum Thema Kranken– und Pflegeversicherung. Hier erfahren Sie alles, was Sie über diese beiden Versicherungen wissen müssen.

Für Personen, die kurz vor der Krankheit bzw. Eingliedeungsmaßnahme arbeitslos geworden sind und Arbeitslosengeld I beziehen, ist das Übergangsgeld so hoch wie das Arbeitslosengeld I. Personen, die Hartz 4 bzw. Sozialgeld beziehen, erhalten während der entsprechenden Maßnahme weiterhin die Grundsicherung des Jobcenters.

Clara ist seit März 2022 Teil des Dein Hilfexpert-Teams und Expertin für den deutschen Finanzhilfenmarkt. Zögern Sie nicht sie bei Fragen rund um das Thema Finanzhilfe, Förderprogramme etc. zu kontaktieren.


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