Die betriebliche Gesundheitsförderung meint jegliche Maßnahmen, die der Arbeitgeber im Bereich Gesundheit ergreifen kann. Sie möchten wissen welche Maßnahmen das sind und welche finanziellen Unterstützungen es gibt? Dein Hilfexpert hat alle wichtigen Informationen für Sie zusammengetragen.

Warum betriebliche Gesundheitsförderung?

Ist die betriebliche Gesundheitsförderung gut ausgebaut, so profitieren zum einen der Arbeitnehmer, aber auch der Arbeitgeber. Denn gesunde Arbeitgeber sind oft motivierter und demnach produktiver. Außerdem stärkt ein Gesundheitsprogramm das Markenbild des Unternehmens sowie die Unternehmenskultur und durch weniger Krankheitsfälle, können Kosten reduziert werden.

Doch was bedeutet betriebliche Gesundheitsförderung überhaupt? Die sogenannte betriebliche Gesundheitsförderung meint jegliche Maßnahmen, die zur Verbesserung der Mitarbeitergesundheit beitragen. Im Vergleich zu den vergangenen Jahrzehnten sind Mitarbeiter zwar weniger körperlichen Belastungen ausgesetzt, doch auch psychische Belastungen können schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit haben.

Zu den Belastungsfaktoren denen Arbeitnehmern heutzutage ausgesetzt sind, zählen beispielsweise:

• der Termin- und Leistungsdruck,
• das hohe Arbeitstempo,
• der Lärm,
• die hohe Verantwortung
• und das ständige Sitzen.

Betriebliche Gesundheitsförderung: Was wird gefördert?

Die betriebliche Gesundheitsförderung sollte zu dem allgemeinen Gesundheitsmanagement des Betriebes passen. Das bedeutet, dass sie mit den Gesundheitsressourcen im Unternehmen und denen der einzelnen Mitarbeiter passen sollten.

Maßnahmen der Prävention

Unter dem Begriff Prävention versteht man das frühzeitige Erkennen und Vermeiden von gesundheitsschädlichen Risiken. Die Gesundheitsprävention spielt jedoch nicht nur auf das individuelle Verhalten an, sondern auch auf das Verhältnis zwischen den Personen bzw. zwischen den Mitarbeitern. Man spricht hier von Verhaltens- und Verhältnisprävention.

Die betriebliche Gesundheitsförderung umfasst Präventionsmaßnahmen wie zum Beispiel

• die Förderung des individuellen Gesundheitsverhalten von Mitarbeitern,
• die gesundheitsfreundliche Gestaltung des Arbeitsumfeldes,
• und der Abbau von belastenden Arbeitsbedingungen.

Konkret kann sich das Unternehmen für die gesunde Ernährung ihrer Mitarbeiter einsetzen. Unternehmen, die eine Cafeteria haben, in der die Mitarbeiter zu Mittag essen können, haben die Möglichkeit gesunde Gerichte und frische Produkte anzubieten. Eine weitere Möglichkeit ist die zur Verfügungsstellung von beispielsweise frischem Obst.

Die betriebliche Gesundheitsförderung umfasst weitere konkrete Präventionsmaßnahmen beispielsweise im Bereich der Bewegungsgewohnheiten der Mitarbeiter. Der Arbeitgeber kann beispielsweise Sportaktivitäten wie Yoga- und Pilateskurse in seinem Unternehmen anbieten.

Work-Life-Balance

Der Beruf nimmt im Leben vieler Menschen einen Großteil ihrer Zeit in Anspruch. Hierzu zählt nicht nur die Zeit, die physisch am Arbeitszeit verbracht wird, sondern auch die Zeit die Menschen mental am Arbeitsplatz verbringen. Wie bereits erwähnt sind die Ansprüche in der modernen Arbeitswelt in den vergangenen Jahrzehnten stark gestiegen und vielen fällt es daher schwer ein Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben zu finden.

Doch auch hier kann die betriebliche Gesundheitsförderung konkrete Gesundheitsfördernde Maßnahmen ergreifen. Hierzu zählt beispielsweise flexible Arbeitszeiten, die Wahl des Arbeitsortes und die Anforderungen an die Erreichbarkeit der Mitarbeiter außerhalb der Arbeitszeiten.

Der Gesundheitstag

Maßnahmen im Bereich betriebliche Gesundheitsförderung sind oft über eine lange Dauer angelegt. Vor allem Mitarbeitern, die bereits lange Teil des Betriebes sind, fallen viele Möglichkeiten gar nicht mehr auf. Aus diesem Grund kann es sinnvoll sein einen sogenannten Gesundheitstag einzuführen. An diesem Tag, wird den Mitarbeitern die Wichtigkeit der Gesundheit und die ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ins Bewusstsein gerufen.

Wie fördert der Staat die betriebliche Gesundheitsförderung?

Die Bundesrepublik Deutschland ermutigt die deutschen Arbeitgeber selbstverständlich die betriebliche Gesundheitsförderung. Doch diese Ermutigung gehen über Worte hinaus. Seit Beginn des Jahres 2008 wird durch das Einkommensteuergesetz die Förderung der Mitarbeitergesundheit mit einer Steuerfreiheit unterstützt.

Pro Jahr kann der Arbeitgeber bis zu 600€ pro Arbeitgeber zur Verhinderung und Verminderung von Krankheitsrisiken und zur Förderung der Gesundheitheit steuerfrei leisten. Der Bund unterscheidet hier zwischen zwei verschiedenen Maßnahmen, die steuerfrei geleistet werden können.

Zertifizierte Präventionskurse zur individuellen verhaltensbezogenen Prävention

Die betriebliche Gesundheitsförderung umfasst Präventionskurse. Diese haben wie bereits erwähnt, den Zweck den Mitarbeitern die Möglichkeit zu bieten ein gesundes Leben zu führen und von den Vorteilen eines solchen Lebens zu profitieren. Um steuerfrei zu sein, müssen solche Präventionskurse jedoch zertifizierte sein.

Die Zertifizierung erfolgt in den meisten Fällen durch eine Krankenkasse oder durch einen beauftragten Dritten. Vor diesem Hintergrund wurde im Jahr 2013 die sogenannte Kooperationsgemeinschaft gesetzlicher Krankenkassen zur Zertifizierung von Präventionskursen gegründet. Diese Prüfstelle kann Kursanbietern ein Zertifikat mit Prüfsiegel ausstellen, die Unternehmen so ihre Kurse steuerfrei anbieten können.

Für die betriebliche Gesundheitsförderung kann ein Arbeitgeber beispielsweise einen Kursanbieter beauftragen mehrmals wöchentlich einen Kurs in einem der Räume des Unternehmens anzubieten. Hat dieser Kursanbieter bislang keine Zertifizierung, so kann das Unternehmen eine solche für ihn beantragen. Sobald die Zertifizierung abgeschlossen ist, können die Kurse angeboten werden.

Nehmen Teilnehmer an Kursen außerhalb des Geländes Teil, so muss darauf geachtet werden, dass auch dieser Präventionskurs zertifiziert ist. Als Nachweis muss der betroffene Mitarbeiter zudem einen Teilnahmeschein bei seinem Arbeitgeber einreichen.

Nicht zertifizierte Präventionskurse des Arbeitgebers

In einigen Fällen kann es vorkommen, dass ein Präventionskurs von der Krankenkasse nicht zertifiziert wird. Dies ist dann der Fall, wenn der Arbeitgeber ein Kursanbieter beauftragt einen Kurs für die betriebliche Gesundheitsförderung anzubieten, der ausschließlich für die Beschäftigten des eigenen Unternehmens gedacht ist. Ein solcher Kurs kann dennoch bezuschusst werden, wenn die folgenden zwei Bedingungen erfüllt werden:

• Die Leistung ist Bestandteil eines betrieblichen Gesundheitsförderungsprozesses und steht im Einklang mit den Anforderungen an einen zertifizierten Kurs.
• Die Leistung steht zwar im Einklang mit den Anforderung an einen zertifizierten Kurs, wird jedoch von keinem anderen Kursanbieter auf diese Weise angeboten.