Mit dem Fahrdienst soll Menschen mit einer Behinderung die Mobilität vereinfacht werden. Sie möchten wissen, welche Fahrdienste es gibt und wer die Kosten hierfür trägt. Dein Hilfexpert hat alle wichtigen Informationen für Sie zusammengetragen.
Inhaltsübersicht
Was ist ein Fahrdienst?
Ein Fahrdienst ist ein Mobilitätsangebot, das sich an Menschen mit vorübergehender oder dauerhafter Behinderung richtet. Diese werden von ausgebildeten Fahrern in Spezialfahrzeugen abgeholt und an ihr Ziel gebracht. Bei diesem Ziel kann es sich um eine der folgenden Möglichkeiten handeln:
- Krankenfahrten zum Arzt oder ins Krankenhaus
- Zu Kur-, Erholungs- und Rehabilitationseinrichtungen
- Zur Arbeit bzw. zur Ausbildungsstätte
- Alltagsfahrten, z.B. zum Einkauf, zu Freizeitaktivitäten, zu Privatbesuchen
Wer bietet den Fahrdienst an?
Der Fahrdienst wird von einer Reihe von gemeinnützigen Organisationen angeboten. Hierzu gehören beispielsweise der DRK, die Malteser und die Johanniter. Das genaue Angebot dieser Fahrdienste und die Höhe der Kosten sind von der jeweiligen Organisation abhängig.
Was bietet der DRK Fahrdienst?
Das DRK bietet einen Fahrdienst, der Menschen mit Behinderung die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ermöglichen soll. Der Dienst wird demnach nicht nur für Krankenfahrten, sondern auch für Alltagsfahrten angeboten. Der DRK Fahrdienst ist eine Angebot, das sich an folgende Personengruppen wendet:
- körperlich behinderte Menschen
- geistig behinderte Menschen
- Menschen, die durch besondere Umstände keine öffentlichen Verkehrsmittel oder Taxis nutzen können
Was bietet der Malteser Fahrdienst?
Der Malteser bietet Menschen mit Behinderung einen Fahrdienst, der sie sowohl zur Schule, zum Arzt, zur Behörde als auch zu Ausflügen mit Freunden bringt. Konkret wird der Malteser Fahrdienst unter folgenden Formen angeboten:
- Individualfahrten: Für Personen, die die öffentlichen Verkehrsmittel nicht nutzen können.
- Linienfahrten: Für Einrichtungen, deren Mitglieder einen Fahrdienst benötigen, z.B. Schulen, Behinderteneinrichtungen.
- Krankenfahrten: Für Personen, die einen medizinischen Termin wahrnehmen müssen.
Die Kosten für die Fahrt, richten sich nach den konkret in Anspruch genommen Leistungen, d.h.:
- Welche Strecke wird zurückgelegt?
- Welches Fahrzeug wird benötigt?
- An welchem Wochentag wird der Dienst in Anspruch genommen?
Was bietet der Johanniter Fahrdienst?
Auch die Johanniter bieten Menschen mit Behinderung die Möglichkeit, sie von A nach B zu bringen. Der Johanniter Fahrdienst kann sowohl für den Arztbesuch als auch für den Weg zur Arbeit oder zur Freizeitaktivität in Anspruch genommen werden.
Wer zahlt den Fahrtendienst?
Ob die Kosten für den Fahrtendienst übernommen werden bzw. wer für das Mobilitätsangebot aufkommt, hängt von der persönlichen Situation der behinderten Person und vom Ziel der Fahrt ab.
Grundsätzlich gilt, dass die Krankenversicherung die Kosten für den Fahrdienst übernimmt, wenn es sich um eine Rettungsfahrt, einen Krankentransport oder eine Krankenfahrt handelt. Voraussetzung hierfür sind:
- Die Fahrt ist aus medizinischen Gründen zwingend notwendig.
- Die Fahrt wurde vorher ärztlich verordnet.
- Die Fahrt geht zur nächsterreichbaren geeigneten Behandlungsstätte.
Doch auch in anderen Situationen können die Kosten für den Fahrtendienst übernommen werden. Und zwar dann, wenn es Menschen aufgrund ihrer Behinderung nicht zumutbar ist, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. In solchen Fällen übernimmt der Träger der Eingliederungshilfe die Kosten für den Fahrdienst, z.B. für den Weg zur Arbeit oder für den Besuch von Freunden und Familie.
Der Träger der Eingliederungshilfe übernimmt unter bestimmten Voraussetzungen auch die Kosten für den Kauf eines behindertengerechten Autos. Dieses Angebot richtet sich an Personen, die nicht nur keine öffentlichen Verkehrsmittel nutzen können, sondern für die der Fahrdienst unzumutbar bzw. unwirtschaftlich wäre.