Studium-Stipendium

Krankenversicherung für Studenten: Was müssen Studis wissen?

25. November 2022 von Clara - 8 Minuten Lesezeit

Krankenversicherung für Studenten: Was müssen Studis wissen?

Die Krankenversicherung für Studenten ist ein wichtiger Teil des Studiums. Sie möchten wissen, welche Krankenversicherungen es in Deutschland gibt, wie teuer diese sind und was nach Abschluss des Studiums passiert? Dein Hilfexpert hat die Antwort auf all Ihre Fragen.

Was kostet die Krankenversicherung für Studenten ab 25?

Die Kosten für die Krankenversicherung für Studenten ab 25 Jahren sind abhängig davon, ob der Studierende gesetzlich oder privat Versichert ist:

Wichtig
Sowohl bei der gesetzlichen als auch bei der privaten Krankenversicherung ist der genaue Tarif für die Krankenversicherung für Studenten ab 25 Jahren von der jeweiligen Krankenkasse bzw. dem Versicherungsunternehmen abhängig.

Zudem kommt es bei der Höhe der Kosten der Krankenversicherung für Studenten auch auf das genaue Alter der Studierenden an. Der vergünstigte Tarif der gesetzlichen Versicherung richtet sich beispielsweise an Studierende bis 30 Jahren. Bei der privaten Krankenversicherung liegt diese Altersgrenze oftmals bei 35 Jahren.

Was kostet die Krankenversicherung für Studenten unter 25?
Studierende unter 25 Jahren können weiterhin bei den Eltern versichert bleiben und zahlen in diesem Fall unabhängig davon, ob es sich um die GKV oder die PKV handelt keine zusätzlichen Kosten. Selbstverständlich können sich Studierende unter 25 Jahren auch gegen die Versicherung der Eltern entscheiden und bereits vor dieser Altersgrenze ihre eigene Versicherung abschließen.

Krankenversicherung für Studenten: Was müssen Studis wissen?Kosten einer gesetzlichen Krankenversicherung für Studenten

Bis zum 30. Geburtstag profitieren Studierende von einem vergünstigten Tarif bei der gesetzlichen Krankenversicherung. Dieser ist an die Entwicklung des BAföGs gebunden und somit variabel. Allgemein sollte Studierender mit Kosten zwischen 80€ und 90€ pro Monat für die Krankenversicherung rechnen. Hinzu kommt die Pflegeversicherung für die Studierende über 23 Jahre ohne Kinder rund 25 € im Monat zahlen müssen.

Insgesamt Fallen für die Kranken- und Pflegeversicherung Kosten von rund 110€ im Monat an.

Der Beitrag für die gesetzliche Krankenversicherung für Studenten setzt sich aus einem Krankenversicherungsbeitrag und einem Zusatzbeitrag zusammen. Letzterer ist bei jeder Krankenkasse unterschiedlich und rechtfertigt sich durch Zusatzleistungen, Bonusprogramme etc. Es lohnt sich also die verschiedenen Angebote der GKV miteinander zu vergleichen.

Gesetzliche Krankenversicherung für Studenten ab 25
Gesetzliche Krankenversicherung Krankenversicherungsbeitrag Zusatzbeitrag Pflegeversicherungsbeitrag Gesamt
hkk Krankenkasse 82,99 € 5,60 € 27,61 € 116, 20 €
TK Krankenkasse 82,99 € 9,74 € 27,61 € 120, 34 €
Knappschaft 82,99 € 12, 99 € 27, 61 € 123,59 €
Wichtig
Nach der Vollendung des 30. Lebensjahr steigen die Kosten nochmals. Grund dafür ist, dass der Studententarif entfällt. Für die gesetzliche Pflege- und Krankenversicherung muss der Studierende rund 210€ zahlen.

Kosten einer privaten Krankenversicherung für Studenten

Bei privaten Krankenversicherung gibt es keinen festgelegten Studentenbeitrag. Hier entscheidet jedes Versicherungsunternehmen selbst, welches Angebot sie den Studierenden machen wollen. Viele bieten dennoch spezielle Studententarife an, deren Höhe von dem Gesundheitszustand, Alter und den vereinbarten Leistungen abhängig ist.

Achtung
Private Krankenversicherungen bieten nicht automatisch eine bessere Versorgung als gesetzliche Krankenversicherungen. Es sollte darauf geachtet werden welche Leistungen der Vertrag vorsieht und ob es eine Selbstbeteiligung des Versicherten gibt.

Welche Krankenversicherung gibt es für Studenten?

Personen, die in Deutschland ihren Hauptwohnsitz haben,sind dazu verpflichtet sich krankenversichern zu lassen. Dies gilt auch für Studierende. Wer sich erstmals in einer Universität einschreibt, der muss der Hochschule einen Versicherungsnachweis vorlegen. Die Frage, die sich demnach jeder vor der Einschreibung stellen sollte, ist: Wo kann ich mich am besten krankenversichern lassen?

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Grundsätzlich hat man die Wahl zwischen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und der privaten Krankenversicherung (PKV). Personen die vor dem Studium privat versichert waren, können sich für eine gesetzliche Versicherung entscheiden oder bei der privaten bleiben und umgekehrt.

Die Entscheidung über die Krankenversicherum im Studium sollte wohl überlegt sein, denn der Studierende ist in der Regel für die Dauer des Studiums daran gebunden.

Gesetzliche Krankenversicherung für Studierende

Wer bereits vor dem Studium über die Eltern in einer gesetzlichen Krankenkasse versichert war, kann auch während des Studiums in der Familienversicherung bleiben. Dies ist die günstigste und am wenigsten aufwendigste Lösung. Dennoch müssen einige Dinge beachtet werden:

  • Nur Studierende, die das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, können sich über die Krankenkasse der Eltern versichern lassen.
  • Wer neben dem Studium arbeiten möchte, darf eine gewisse Verdienstgrenze von monatlich 553,33€ bei Werkstudentenstellen und 450€ bei Minijobs nicht überschreiten.
Studierende, die diese Verdienst- und/oder Altersgrenze überschreiten, sind nicht mehr beitragsfrei familienversichert und müssen sich in der Regel selbst versichern lassen.

Gesetzliche Krankenversicherungen bieten Studierende oft Sondertarife an. Voraussetzung hierfür ist, dass das Studium die Hauptbeschäftigung bleibt. Das heißt, dass der Studierende nicht mehr als 20 Stunden in der Woche bzw. 40 Stunden in den Semesterferien arbeiten darf. Diese studentischen Krankenversicherungen gelten bis zur Vollendung des 30. Lebensjahres. Danach kann der Studierende noch Sondertarife beantragen, die jedoch über den Tarifen der studentischen Versicherung liegen.

Wichtig
Der Studierende muss unabhängig davon für welche Möglichkeit er sich entscheidet, bei der Einschreibung einen Nachweisder GKV vorlegen. Diesen erhält er auf Anfrage bei seiner Krankenversicherung.

Private Krankenversicherung für Studierende

Auch Kinder von privatversicherten Eltern, können in der Versicherung ihrer Eltern bleiben. Vor allem Kinder von Beamten, entscheiden sich oft für die Privatversicherung, da die zu zahlenden Beiträge dank der Beihilfe recht niedrig sind. Doch auch hier müssen einige Faktoren bei der Entscheidung berücksichtigt werden:

  • Personen die bereits 25 Jahre alt sind bzw. es während des Studiums werden, fallen aus dem Beihilfetarif aus. Damit wird die private Versicherung meist deutlich teurer als die gesetzliche.
  • Wer sich zudem nach dem Studium selbstständig machen möchte kann nicht zurück in die gesetzliche Versicherung. Für Selbstständige heißt das, dass sie selbst wenn sie anfangs wenig Geld verdienen, oft hohe Versicherungsbeiträge zahlen müssen.
  • Das gleiche gilt für Studierende, die nach dem Studium nicht sofort eine Arbeitsstelle findet und aus diesem Grund Arbeitslosengeld II beantragt müssen. Arbeitslose bekommen zwar einen Zuschuss für die Zahlung der Versicherung, müssen aber oftmals noch einen Restbetrag aus eigener Tasche zahlen.

Die Privatversicherung birgt jedoch auch Vorteile:

  • Oft bieten die Privatversicherung Zusatzleistungen an, die die gesetzlicher Versicherung nicht anbietet, wie beispielsweise Chefarztbehandlungen.
  • Für Versicherte, die die Versicherung im Laufe des Jahres nicht beansprucht haben, bieten einige PKV an, einen Teil der Beiträge zurückzuzahlen.
  • Zudem gelten Studententarife meist bis zum 35. Geburtstag und nicht wie bei den gesetzlichen nur bis zum Ende des 30. Lebensjahres.
Wer sich für eine private Krankenversicherung entscheidet, muss sich von der Versicherungspflicht befreien lassen. Hierfür kann man sich an eine beliebige gesetzliche Krankenversicherung wenden. Diese stellt den entsprechenden Nachweis aus, den man bei der Einschreibung bei der Hochschule einreichen muss.

Was passiert nach dem Studium?

Krankenversicherung für Studenten: Was müssen Studis wissen?Bei der Wahl der passenden Versicherung, sollten wenn möglich auch die Zukunftspläne einbezogen werden. Denn die Wahl der Versicherung vor dem Studium kann einen Einfluss auf den Versichertenstatus nach dem Studium haben.

Wer nach dem Studium in einem Angestelltenverhältnis steht, hat hier meist keine Probleme. Sollte die Person vorher gesetzlich versichert gewesen sein, so kann sie das weiterhin bleiben. Wer vorher privat versichert war, kann zu gesetzlichen Versicherung wechseln oder in der privaten bleiben, sollte das Gehalt über der Jahresarbeitsentgeltgrenze liegen.

Wie hoch ist die Jahresarbeitsentgeldgrenze 2022?
Für das Jahr 2022 liegt der Jahresarbeitsentgeltgrenze bei 64.350 €. Das bedeutet, dass nur Personen, deren Jahresgehalt über dieser Grenze liegt, sich privat versichern lassen können.

Personen, die sich direkt nach dem Studium selbstständig machen, können nur dann gesetzlich versichert sein, wenn sie es bereits während des Studiums waren. Mitglieder einer Privatversicherung müssen privat versichert bleiben und zahlen zudem den vollen Beitrag.

Für Menschen, die sich nach dem Studium verbeamten lassen, lohnt sich der Wechsel zur Privatversicherung, da sie hier von der Beihilfe profitieren. Dies gilt sowohl für Personen, die vorher privat als auch gesetzlich versichert waren.

Weitere Informationen
Sie möchten wissen welche Möglichkeiten es gibt das Studium zu finanzieren? Dann lesen Sie unsere Artikel zum Thema Stipendien und KfW-Studienkredit.

Natürlich kann es auch vorkommen, dass Menschen nach dem Studium nicht direkt eine Arbeitsstelle finden. In solch einem Fall, können sie das Arbeitslosengeld II bzw. ab 2023 Bürgergeld beantragen. Hier übernimmt das Jobcenter den Beitrag zur gesetzlichen Krankenkasse. Privatversicherte können einen Zuschuss vom Jobcenter beantragen. Zudem können sie in einen Basistarif wechseln. Es ist für diese Personen jedoch nicht möglich zur gesetzlichen Krankenversicherung zu wechseln.

Weitere häufig gestellte Fragen

Clara ist seit März 2022 Teil des Dein Hilfexpert-Teams und Expertin für den deutschen Finanzhilfenmarkt. Zögern Sie nicht sie bei Fragen rund um das Thema Finanzhilfe, Förderprogramme etc. zu kontaktieren.


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