Das Bundesministerium für Gesundheit bietet seinen Bürgern eine Reihe von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung. Sie möchten wissen welche Maßnahmen das sind, wer Anspruch darauf hat und wie sie beantragt werden können? Dein Hilfexpert hat die Antwort auf all Ihre Fragen.
Inhaltsübersicht
Was ist Gesundheitsförderung?
Gesundheitsförderung sind jegliche Maßnahmen, die zur Verbesserung der Gesundheit der Menschen beitragen. Die betrifft zum einen das Individuum und sein Wissen bzw. sein Aktivismus in diesem Bereich sowie die Qualität des allgemeinen Lebensumfeldes der Menschen.
Warum ist Gesundheitsförderung wichtig?
Viele Krankheiten sind nicht angeboren. Das bedeutet, dass sie durch einen gesunden Lebensstil verhindert werden können. Hierzu gehört unter anderem gesunde Ernährung, Bewegung und der Verzicht auf Suchtmittel. Gesundheitförderung soll hierüber aufklären und den Menschen die Möglichkeit geben einen gesunden Lebensstil zu haben.
Die Gesundheitsförderung darf nicht mit der Prävention verwechselt werden. Bei der Prävention geht es darum Krankheiten frühzeitig zu erkennen und auf diese Weise frühzeitig zu behandeln. Die Gesundheitsförderung zielt ausschließlich auf den Erhalt der Gesundheit der Menschen. Es wird sich demnach mehr auf die gesundheitserhaltenden Faktoren und nicht auf die krankheitsauslösenden Faktoren konzentriert.
Wie wird man bei der Gesundheitsförderung unterstützt?
Es gibt viele Bereiche, in denen Politik und Gesellschaft für die Gesundheitsförderung aktiv werden können und in denen sie die Menschen (finanziell) unterstützen können. Tatsächlich sind die Krankenkassen in diesem Bereich sehr aktiv und übernehmen eine Vielzahl von Kursen und Aktivitäten im Bereich Gesundheit.
Individuelle Unterstützung der Krankenkasse
Das Angebot im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention ist von der jeweiligen Krankenversicherung abhängig. Die einen werden einen Kurs zu Ernährungstipps finanzieren, die anderen ein Training zur Stressbewältigung. Einige honorieren sogar das gesundheitsbewusste Verhalten ihrer Versicherten.
Seit 2015 sind Krankenkassen zudem dazu verpflichtet ihr Präventionsangebot auszuweiten. Beispielsweise beinhaltet der sogenannte Check-up beim Arzt nun auch eine individuell abgestimmte Präventionsberatung. Ein Raucher, der wenig Sport treibt, wird demnach andere Tipps erhalten, als die Dachdeckerin, die mit Rückenproblemen zu kämpfen hat.
Sogenannte Gesundheitsreisen oder auch Präventionsreisen, sind ein Beispiel für solch eine Gesundheitsförderung. Hierbei handelt es sich um eine Mischung aus Kurzurlaub und Gesundheitsmaßnahmen. Die Maßnahmen sind Kurse zu Themen rund um die Gesundheit. Es kann sich also um Ernährungsberatungen, Yogakurse, Rückenschulen und Raucherentwöhnungen handeln. Dieses Angebot richtet sich nicht wie im Fall einer Kur an kranke Menschen, sondern an gesunde Personen.
Tatsächlich sind viele gesetzliche Krankenkassen bereit solche Reisen für Arbeitnehmer zu übernehmen. Sie sind der Meinung, dass eine solche Gesundheitsförderung auf lange Sicht eine positive Wirkung auf die Gesundheit der Arbeitnehmer hat. Andere Versicherungen sind jedoch nicht dieser Meinung und wollen die Gesundheitsreise für gesunde Menschen nicht übernehmen. Bevor ein Arbeitnehmer eine solche Reise bucht, sollte er sich demnach über den Standpunkt seiner Versicherung informieren.
Unterstützung der Krankenkasse für betriebliche Gesundheitsförderung
Die Menschen verbringen einen Großteil ihres Lebens am Arbeitsplatz. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, dass sie unter guten Arbeitsbedingungen arbeiten. Das bedeutet, dass das Arbeitsumfeld und die Arbeit selbst, keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit der Arbeitnehmer haben sollte. Damit Arbeitgeber ihren Angestellten solche vorteilhaften Umstände anbieten können, werden sie von der Krankenkasse unterstützt.
Beispiele für betriebliche Gesundheitsförderung sind die Analyse der Strukturen von Unternehmen und die Hilfe beim Aufbau gesundheitsfördernder Arbeitsbedingungen. Auch der Ausbau der Kompetenzen der Betriebsärzte gehört dazu.
Steuerlicher Vorteil für betriebliche Gesundheitsförderung
Eine der wichtigsten Maßnahmen im Bereich der Gesundheitsförderung ist die Förderung des Bundes aus dem Jahr 2008. Seither können Unternehmen für ihre Angestellten steuerfrei 600€ pro Jahr pro Arbeitnehmer für die Gesundheitsförderung investieren. Hierzu gehören sowohl Informationskurse, als auch Sport- und Bewegungskurse im Bereich Gesundheitsförderung.
Voraussetzung hierfür ist, dass die sogenannten Präventionskurse zur individuellen verhaltensbezogenen Prävention zertifiziert sind. Hier kommen erneut die Krankenkassen ins Spiel, da diese die Zertifikate erstellen. Möchte ein Unternehmen einen Kursanbieter einstellen, so muss dieser voerste ein Zertifikat bei der Krankenkasse beantragen.
Das entsprechende Zertifikat wird einmalig ausgestellt und befähigt den Kursanbieter demnach seinen Kurs auch in anderen Unternehmen anzubieten.
Unter der Voraussetzung, dass der Kursanbieter zertifiziert ist, können Unternehmen die Kurse auf ihrem Gelände oder anderorts stattfinden lassen. Gibt es beispielsweise Mitarbeiter die bereits extern in einem (zertifizierten) Kurs eingeschrieben sind, so können diese bei ihrem Arbeitgeber einen Nachweis einreichen. Der Arbeitgeber kann dann die Kosten hierfür steuerfrei übernehmen.
In einigen Ausnahmefällen, kann auch ein nicht zertifizierter Kurs von der Krankenkasse genehmigt werden. Nicht zertifiziert werden Kurse, die von einem Unternehmen in Auftrag gegeben wurden und ausschließlich auf das eigene Unternehmen zugeschnitten sind. Unter den folgenden zwei Voraussetzungen, können diese Kurse dennoch steuerfrei angeboten werden:
Die Leistung ist Bestandteil eines betrieblichen Gesundheitsförderungsprozesses und steht im Einklang mit den Anforderungen an einen zertifizierten Kurs.
Die Leistung steht zwar im Einklang mit den Anforderung an einen zertifizierten Kurs, wird jedoch von keinem anderen Kursanbieter auf diese Weise angeboten.
Wo findet Gesundheitsförderung statt?
Damit Gesundheitsförderung effektiv ist, muss sie an den richtigen Stellen ansetzen. Es muss also an Orten für die Gesundheitsförderung geworben werden, an denen möglichst viele Menschen erreicht werden. Ein Beispiel hierfür ist die Gesundheitsförderung in Schulen und in Kinderstätten.
Tatsächlich werden Schulen und Kinderstätte als einer der wichtigsten Orte zur Gesundheitsförderung erachtet. Denn hier sind ein Großteil der Bevölkerung über einen langen Zeitraum hinweg erreichbar. Zudem ist das Wissen, das Menschen im Kindesalter über Gesundheit aufnehmen, oftmals für die restliche Entwicklung ausschlaggebend.
Ein weiteres Beispiels ist die Gesundheitsförderung im sozialen Wohnumfeld. Hier sollen zum einen benachteiligte Menschen erreicht werden und den Personen zudem die Möglichkeit gegeben werden, ihre Lebensqualität mitgestalten zu können.
Wie wird die Gesundheit gefördert?
Im Rahmen der Gesundheitsförderung können Politik und Gesellschaft in verschiedenen Handlungsfeldern aktiv werden:
Entwicklung einer gesundheitsfördernden Gesamtpolitik: Die Politik ist dazu verpflichtet in ihren Entscheidungen die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen. Hierzu zählt beispielsweise die Gestaltung von Bereichen wie Arbeit, Wohnen und Freizeitgestaltung. Es können beispielsweise gesundheitsfördernde Projekte steuerlich entlastet oder gar initiiert werden.
Schaffung von gesundheitsfördernden Lebensräumen: Der Staat ist dazu verpflichtet Schutzmaßnahmen an öffentlichen sowie an nicht-öffentlichen Orten einzuführen. Hierzu gehören unter anderem Schulen, Wohnhäuser und Flughäfen. Weitere Maßnahmen können die Schaffung von Grünanlagen und Parks sein. Dies ist vor allem in Städten sehr wichtig, denn so können die Menschen sich besser und freier bewegen.
Entwicklung persönlicher Kompetenzen: Doch die Maßnahmen hören nicht bei den staatlichen Aufgaben auf. Auch das Individuum ist für die Gesundheitsförderung verantwortlich. Dennoch haben nicht alle Menschen dasselbe Verhältnis zur Gesundheit und so kann hier der Zugang zum Wissen gefördert werden. Dies beginnt im Kindergarten mit Informationen über gesunde Ernährung und kann auch noch im Arbeitsalltag durch Schulungen zum Thema gemacht werden.
Unterstützung gesundheitsfördernder Gemeinschaftsprojekte: Zusammen ist vieles einfacher. Deswegen lohnt es sich Projekte zu unterstützen, bei denen Menschen gemeinsam einen gesunden Lebensstil erlernen bzw. verfolgen. Das können beispielsweise Sportprogramme für die gesamte Nachbarschaft sein oder innerhalb eines Unternehmens.
Neuorientierung von Gesundheitsdiensten: Fast täglich gibt es neue Erkenntnisse über die Gesundheit und darüber wie diese gefördert werden kann. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass auch die Gesundheitsdienste stets bereit sind sich weiterzuentwickeln. Beispielsweise ist es wichtig, dass die Gesundheitsdienste sich mehr auf die Gesundheitsförderung konzentrieren statt sich auf die kurative Versorgung zu beschränken.
Weitere häufig gestellte Fragen
❓ Was ist Gesundheitsförderung?
Unter Gesundheitsförderung versteht man jegliche Maßnahmen, die zur Verbesserung der Gesundheit beitragen sollen. Das kann beispielsweise die Förderung des Wissens über einen gesunden Lebensstil sowie die Umsetzung dieses Wissens sein.
🤷 Was ist der Unterschied zwischen Gesundheitsförderung und Prävention?
Bei der Prävention geht es darum Krankheiten frühzeitig zu erkennen. Die Gesundheitsförderung zielt darauf die Gesundheit des Menschen zu erhalten.
Clara ist seit März 2022 Teil des Dein Hilfexpert-Teams und Expertin für den deutschen Finanzhilfenmarkt. Zögern Sie nicht sie bei Fragen rund um das Thema Finanzhilfe, Förderprogramme etc. zu kontaktieren.