Eine Senioren WG ist eine alternative Wohnform für Senioren, die im Alter nicht alleine bzw. in einem Pflegeheim leben möchten. Sie möchten wissen was eine solche Wohngemeinschaft ausmacht und welche Zuschüsse für die Gründung beantragt werden können? Dein Hilfexpert hat die Antwort auf all Ihre Fragen.

Was ist eine Senioren WG?

Die Senioren WG ist eine alternative Wohnmöglichkeit für Senioren, die weder alleine leben möchten, noch in ein Altenheim ziehen wollen. Stattdessen leben sie gemeinsam mit Menschen in ihrem Alter, teilen sich die Aufgaben im Haushalt sowie die Wohnkosten und unterstützen sich gegenseitig in jeglichen Lebenssituationen. Es handelt sich also um eine selbstbestimmte Alternative zum Altenheim.

Wie genau das Leben in einer Senioren WG aussieht, ist von der jeweiligen Form der Wohngemeinschaft abhängig:

• In der klassischen Senioren WG leben mehrere Menschen in einer Wohnung bzw. einem Haus zusammen. Jeder Bewohner hat hier sein eigenes Zimmer. Wohnzimmer, Küche und Badezimmer weder jedoch in den meisten Fällen geteilt. Die Bewohner dieser WGs haben somit viele Möglichkeiten sich untereinander auszutauschen und können sich aber auch bei Bedarf zurückziehen.
• Für Personen, die sich mehr Privatsphäre wünschen, gibt es die Senioren-Haushaltsgemeinschaften. Hierbei handelt es sich um Mehrfamilienhäuser, in denen jeder Senior seine eigene Wohnung hat, es aber auch Gemeinschaftsräume und Gruppenaktivitäten gibt.
• Auch pflegebedürftige Personen, können das leben in einer Wohngemeinschaft wählen. Man spricht hier von sogenannten ambulanten betreuten Wohngemeinschaften. Es handelt sich dabei meist um klassische Wohngemeinschaften, in denen die Senioren jedoch von Pflegern und Haushaltskräften unterstützt werden.

Die passende Senioren WG finden: Wie geht das?

Personen, die sich für die Wohnform der Senioren WG entschieden haben, müssen im nächsten Schritt die passende WG finden. Hierbei haben diese Personen zwei Möglichkeiten: Entweder sie gründen ihre eigene Wohngemeinschaft oder sie begeben sich auf die Suche nach einer bereits existierenden Senioren WG.

Wie gründet man eine Senioren WG?

Eine Senioren WG selber zu gründen, hat einen wichtigen Vorteil: Man kann selber entscheiden, mit wem man zusammenleben möchte und wie die das Leben in Wohngemeinschaft gestaltet werden soll. Auf der anderen Seite ist die Gründung auch mit einem gewissen Aufwand verbunden. Dieser Gründungsaufwand lässt sich in fünf Schritte unterteilen:

• Schritt 1 – Rahmen festlegen: Der Gründer muss sich überlegen welche Form seine Wohngemeinschaft annehmen soll: Wird ein Haus benötigt oder reicht eine Wohnung aus? Wie vielen Mitbewohner soll es geben? Wie eigenständig sollen diese Mitbewohner sein?
• Schritt 2 – Wohnung bzw. Haus finden: Sollte der Gründer nicht bereits in einer passenden Immobilie leben, so muss es sich auf die Suche nach einer solchen begeben. Neben der Frage nach der Art der Immobilie, muss sich der Gründer zudem fragen, ob er diese kaufen oder mieten möchte.
• Schritt 3 – Mitbewohner suchen: Wurde die passende Wohnung bzw. das passende Haus gefunden, so kann der Gründer mit der Suche nach den Mitbewohnern beginnen. Hierbei gilt es darauf zu achten, die passenden Mitbewohner zu finden. Es sollte also darauf geachtet werden, dass alle Mitbewohner ungefähr die gleichen Bedürfnisse bzw. Vorstellungen bzgl. der Senioren WG haben und natürlich auch, dass es auf der persönlichen Ebene passt.
• Schritt 4 – Klärung der rechtlichen Aspekte: Je nach Art der Senioren WG, müssen verschiedene rechtliche Aspekte geklärt werden. So müssen beispielsweise Verträge zwischen den Mietparteien geschlossen werden und ggf. der passende Pflegedienst gefunden werden.
• Schritt 5 – Gemeinsames Konzept entwickeln: Zwar wurde vom Gründer bereits ein Rahmen für die Wohngemeinschaft festgelegt, doch lohnt es sich nach Gründung der WG ein gemeinsames Konzept zu entwickeln. Hier sollte festgelegt werden, wie das gemeinsame Leben abläuft und wer welche Aufgaben übernimmt.

Wie findet man eine Senioren WG?

Personen, die den Aufwand einer WG-Gründung nicht auf sich nehmen möchten, können sich auch auf die Suche nach einer bereits bestehenden Senioren WG begeben. Auch hier sollte sich der Suchende darüber bewusst sein, welche Form der Wohngemeinschaft er möchte: Wie eigenständig bzw. pflegebedürftig ist er? Mit wie vielen Personen möchte er leben? Wie viel Privatsphäre möchte er?

Nachdem sich die Personen im Klaren über seine Vorstellungen ist, kann sie die Suche beginnen. Die passende Senioren WG kann man hierbei auf vielen verschiedenen Wegen finden:

• in den Stellenanzeigen der lokalen Zeitung,
• am schwarzen Brett der lokalen Altenheime,
• im Internet, beispielsweise auf den Webseiten von Immobilienhändlern wie ImmoScout24

Was kostet eine Senioren WG?

Der Preis einer Senioren WG ist selbstverständlich von der Art der Wohngemeinschaft abhängig. Es kommt darauf an, wie viele Personen in der WG leben, ob es sich um eine gemietete oder eine gekaufte Immobilie handelt, wie groß bzw. wertvoll das Haus bzw. die Wohnung ist, ob ein Pflegedienst bzw. eine Haushaltshilfe beauftragt wurde etc.

All diese Fragen müssen im Einzelfall geklärt werden. Dennoch kann man grundsätzlich zwischen zwei Formen der Kosten unterscheiden:

1. Der Kauf: Für Personen mit Eigenkapital kann sich der Kauf einer Immobilie bzw. die Teilnahme am Kauf einer Immobilie lohne. Der Vorteil ist hier, dass die Personen ihre WG auch als Wertanlage nutzen können. Zudem sind sie auf diese Weise von Mieterhöhungen geschützt.
2. Die Miete: Auch das Mieten eines Zimmer in einer Wohngemeinschaft hat seine Vorteile. So ist der Mieter deutlich flexibler als der Käufer und kann die Wohnung schneller verlassen, sollte neue Lebensumstände dies erfordern. Zudem muss der Mieter sich nicht um die Instandhaltung der Wohnung kümmern, was oftmals weniger Kosten und Aufwand bedeutet.

Zuschüsse für eine Senioren WG

In einigen Fällen können Mitglieder einer Senioren WG Anspruch auf Zuschüsse haben. Dies ist meist dann der Fall, wenn die Bewohner der Wohngemeinschaft pflegebedürftig sind. Um als pflegebedürftig zu gelten, müssen die Bewohner der Wohngemeinschaft einen anerkannten Pflegegrad haben.

Bereits ab dem Pflegegrad 1 erhalten die Personen einen sogenannten Wohngruppenzuschlag in Höhe von monatlich 214 €. Voraussetzung ist allerdings, dass mindestens zwei weitere pflegebedürftige Personen in der Senioren WG leben und eine sogenannte Präsenzkraft beauftragt wurde.

Ab der Pflegestufe 2, können die betroffenen Personen zudem einen ambulanten Pflegedienst beauftragen. Hierfür erhalten sie von der Pflegekasse sogenannte Pflegesachleistungen, mit denen dieser Dienst finanziert werden kann.