Der Sozialstaat Deutschland unterstützt Menschen in Notsituationen und hilft ihnen dabei ein menschenwürdiges Leben zu führen. Hierfür benötigt der Staat allerdings die Unterstützung von gemeinnützigen Organisationen. Eine dieser Organisationen ist die Arbeiterwohlfahrt e.V. (AWO), die bereits seit über 100 Jahren in Deutschland aktiv ist. Bei Dein Hilfexpert erfahren Sie was die AWO genau macht und wer ihre Hilfe in Anspruch nehmen kann.
Inhaltsübersicht
Was ist die AWO?
Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) gehört zu de sechs größten Verbänden der freie Wohlfahrtspflege in Deutschland. Insgesamt beschäftigt der Verein über 230.000 hauptamtliche Mitarbeiter und wird von weiteren knapp 75.000 freiwilligen Helfern unterstützt. Die AWO ist somit einer der wichtigsten Arbeitgeber in Deutschland.
Gegründet wurde die AWO im Jahre 1919 von Marie Juchacz, einer der ersten Frauen die zur deutschen Nationalversammlung gehörte. Damals trug die Arbeiterwohlfahrt noch den Namen Hauptausschuss für Arbeiterwohlfahrt in der SPD und kümmerte sich hauptsächlich um, die Behebung der Schäden des Ersten Weltkrieges. Erst im Laufe der Zeit entwickelte sich die AWO zu einer Hilfsorganisation für alle sozial bedürftigen Menschen.
Heute ist die AWO in vielen verschiedenen sozialen Bereichen aktiv. So betreut und berät sie beispielsweise Menschen mit Behinderungen und Senioren und betreibt Einrichtungen wie z.B.:
- Kindergärten,
- offene Ganztagsschulen,
- psychiatrische Kliniken,
- Freizeiteinrichtungen und
- Beratungsstellen für Migranten, Asylbewerber und weitere Menschen in Notlagen.
Diese Arbeit verrichtet die AWO deutschlandweit. Hierfür wird sie von einer Vielzahl von Verbänden unterstützt, die auf lokaler Ebene arbeiten:
- 30 Bezirks- und Landesverbände
- 397 Kreisverbände
- 3.268 Ortsvereine
Was macht die AWO?
Hauptaufgabe der AWO ist es den deutschen Staat in seinen Aufgaben als Sozialstaat zu unterstützen. Hierfür hilft die Arbeiterwohlfahrt dem Staat bei der Lösung sozialer Probleme und der Förderung des demokratischen und sozialen Rechtsstaatsprinzips. Konkret bietet die AWO Menschen in Not eine Anlaufstelle bietet und hilft ihnen dabei aus ihrer Notsituation herauszukommen. Hierfür betreibt sie, wie bereits erwähnt, eine Reihe von Einrichtungen, wie z.B. Kindergärten und Altenheime.
AWO Kindergarten
Die AWO setzt sich aktiv für das Kindeswohl ein. Dies tut sie unter anderem, mit ihrem breiten Angebot an Kindertagesstätten in ganz Deutschland. Allgemein stehen diese Kindergärten für ein soziales und kinderfreundliches Gemeinwesen, die nach Angaben der Arbeiterwohlfahrt viele weitere Vorteile bieten. Ein AWO Kindergarten:
- bietet Kindern eine Reihe von Erfahrungsmöglichkeiten. So wird Ihnen durch vielfältige Aktivitäten die Möglichkeiten geboten, soziale und lebenspraktische Fähigkeiten zu erwerben.
- fördert gesundheitsorientierte Lebensweisen. Hier steht sowohl die körperliche als auch die seelische und geistige Gesundheit des Kindes im Fokus.
- vermittelt die Grundlagen für eine ökologische Einstellung und Verhaltensweisen der Kinder. Beispielsweise wird es Kindern ermöglicht positive Erfahrung mit der natur zu sammeln.
- unterstützt den friedlichen Umgang miteinander, indem darauf geachtet wird, dass Kinder aus verschiedenen Kulturen und sozialen Schichten aufeinandertreffen.
- bietet Familien wertvolle Unterstützung und Beratung, indem Eltern die Môglichkeit geboten wird mit pädagogischen Fragen an einen Berater zu wenden.
- hilft dabei Kosten zu sparen, indem zum einen durch die Flexibilität der Betreuung Eltern die Möglichkeit geboten wird berufstätig zu sein und durch die Förderung der Kinder mögliche Benachteiligungen vorgebeugt werden.
AWO Seniorenzentrum
Auch für Senioren hat die Arbeiterwohlfahrt ein breites Angebot. Dieses reicht von der stationären Pflege, über ambulante Dienstleistungen bis zur Tagespflege. Für Personen, die aufgrund ihres Alters nicht mehr alleine wohnen können, bietet die AWO sowohl Seniorenzentren als auch Wohnanlagen für betreutes Wohnen.
In den Seniorenzentren wird ein Schwerpunkt darauf gesetzt, den Menschen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen und ihnen die bestmögliche Pflege zu bieten. Für Personen, die weniger Pflege benötigen, sind die AWO Wohnanlagen für betreutes Wohnen eine gute Alternative. Hier haben die Senioren ihren eigenen Bereich und können bei Bedarf auf Hilfe zurückgreifen.
Neben den verschiedenen Wohnmöglichkeiten, bietet die AWO Senioren auch eine Vielzahl von Aktivitäten an. So soll den Menschen die Möglichkeit geboten werden am sozialen Leben teilzunehmen und Kontakte zu pflegen.
Wie kann man die AWO unterstützen?
Als gemeinnütziger Verband ist die Arbeiterwohlfahrt nicht dazu bestimmt Umsatz zu generieren. Aus diesem Grund ist der Verband auf Unterstützung angewiesen. Personen, die die AWO unterstützen möchten, können dies auf verschiedenen Wegen tun. Beispielsweise können sie Geld spenden oder sich ehrenamtlich in einem der lokalen Verbände engagieren.
Geld spenden
Für Geldspenden, hat die AWO ein gesondertes Spendenkonto einrichten lassen. Auf dieses Konto können Personen, die den Verband finanziell unterstützen möchten, eine Überweisung tätigen.
Zudem gibt es die Möglichkeit die Marie-Juchacz-Stiftung und ihre Projekte finanziell zu unterstützen. Diese Stiftung wurde 1998 gegründet und fördert seither im Namen der AWO bürgerliches Engagement. Die Stiftung unterstützt also die Arbeit der Arbeiterwohlfahrt im sozialen Bereich und setzt sich zudem für Kunst und Kultur sowie Denkmalschutz ein.
Ehrenamtliches Engagement
Die AWO ist stetig auf der Suche nach freiwilligen Mitarbeitern. Personen, die Interesse daran haben sich bei der Arbeiterwohlfahrt zu engagieren, können dies in vielen verschiedenen Bereichen machen. Beispielsweise können sie bei der Kleidersammlung für bedürftige Personen helfen oder Pate für geflüchtete Menschen werden. Auf diese Weise wird jedem die Möglichkeit geboten sich für soziale Gerechtigkeit einzusetzen.
Eine besondere Form des ehrenamtlichen Engagements ist der sogenannte Freiwilligendienst. Die AWO bietet jungen Menschen die Möglichkeit sowohl einen Bundesfreiwilligendienst, als auch ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im sozialen Bereich zu absolvieren. Hier können junge Menschen nicht nur etwas für die Gesellschaft, sondern auch für ihre persönliche Entwicklung tun.