Familie

Wann bekommt man den Mutterpass und was steht drin?

15. November 2022 von Clara - 6 Minuten Lesezeit

Wann bekommt man den Mutterpass und was steht drin?
Der Mutterpass ist ein Dokument, das jede schwangere Familie erhält und das von der Schwangeren stets mit sich geführt werden sollte. Sie möchten wissen, wann der Pass ausgestellt wird und welche Informationen er enthält? Dein Hilfexpert hat die Antwort auf all Ihre Fragen.

Ab wann bekommt man den Mutterpass?

Der Mutterpass wird vom zuständigen Arzt bzw. Hebamme bei der Feststellung der Schwangerschaft erstellt. Er muss also nicht beantragt werden, sondern wird automatisch ausgestellt. Es handelt sich um ein Dokument, das die Schwangerschaft offiziell feststellt und alle wichtigen Informationen bezüglich der Schwangerschaft beinhaltet. Frauenärzte empfehlen aus diesem Grund, den Mutterpass stets bei sich zu führen.

Was passiert, wenn man den Mutterpass verliert?
Personen, die ihren Mutterpass verlieren, können einen neuen beantragen. Hierfür müssen sie sich an die betreuende Hebamme bzw. Artz wenden. In den neuen Pass werden alle bis dahin gesammelten Daten erneut eingetragen.

Den Mutterpass gibt es heutzutage sowohl in Papierform als auch in elektronischer Form. Beide Pässe enthalten dieselben Informationen, allerdings hat der sogenannte E-Mutterpass den Vorteil, dass er nicht verloren gehen kann. Die Schwangere kann selbst entscheiden, welche der beiden Formen ihr lieber ist.

Personen, die sich für den Mutterpass in Papierform entscheiden, können hierfür zudem eine Schutzhülle bestellen. Diese Mutterpass Hülle gibt es kostenlos bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zu bestellen. Hierbei handelt es sich um eine abwaschbare Hülle aus stabilem Karton, die mit lebensmittelechter Farbe bedruckt ist.

Was steht im Mutterpass?

Der Mutterpass ist ein Dokument, in dem alle Informationen bezüglich der Schwangerschaft und des Gesundheitszustandes des Kindes festgehalten werden. Auch Informationen über die Geburt und die ersten Wochen nach der Geburt werden im Mutterpass festgehalten. Auf insgesamt 16 Seiten werden diese Informationen dokumentiert.

Wichtig
Heben Sie den Mutterpass unbedingt auch nach der Geburt Ihres Kindes auf. Die Informationen können nämlich für weitere Schwangerschaften relevant sein.

Seite 1: Wichtige Kontaktdaten

Auf der ersten Seite des Mutterpasses werden alle wichtigen Kontaktinformationen festgehalten. Hierzu gehören die Kontaktdaten von:

  • Frauenarzt
  • Hebamme
  • Geburtsklinik
Auf der ersten Seite gibt es zudem die Möglichkeit, den nächsten Untersuchungstermin einzutragen.

Seite 2: persönliche Daten der Schwangeren

Wann bekommt man den Mutterpass und was steht drin?

Auf der zweiten Seite sind alle relevanten persönlichen Daten der Schwangeren wiederzufinden. Hierzu gehören allgemeine Daten wie z.B. der Name und der Wohnort der Mutter, aber auch gesundheitliche Informationen. Beispiele für die gesundheitlichen Informationen, die im Mutterpass vorzufinden sind, sind der Rhesusfaktor und die Rötelnantikörper.

Seite 3: Informationen über Krankheitserreger

Einige Krankheitserreger können das Kind bereits während der Schwangerschaft bzw. kurz nach der Geburt gefährden. Ob die Schwangere solche Erreger aufweist, wird durch Blut- und Urintest untersucht. Informationen über die Ergebnisse befinden sich auf der dritten Seite im Mutterpass. Beispiele für solche Tests sind:

  • Antikörper- und Rötelnantikörpertest
  • Lues-Such-Reaktion-Test
  • Hepatitis-B-Test

Seite 4: Informationen über vorherige Schwangerschaften

Auf der vierten Seite des Mutterpasses werden Angaben über eine eventuelle vorherige Schwangerschaft gemacht. Hier werden Informationen über den Verlauf der Schwangerschaft sowie über den Verlauf der Geburt festgehalten.

Welche Seiten vom Mutterpass müssen für den Arbeitgeber kopiert werden?
Schwangere müssen ihren Arbeitgeber über die Schwangerschaft informieren und werden in einigen Fällen aufgefordert, eine Kopie des Mutterpasses vorzulegen. Da der Mutterpass allerdings eine Reihe von persönlichen Daten beinhaltet, gilt hier ganz klar, dass eine Kopie des Mutterpasses nicht gefordert werden darf. Eine Kopie des Mutterpasses ist also unzulässig.

Seite 5 und 6: Zusammenfassung des ersten Termins

Auf der fünften und sechsten Seite des Mutterpasses sind alle Informationen aufgelistet, die während des ersten Arzttermins besprochen wurden. Ein Beispiel hierfür ist der errechnete Geburtstermin des Kindes.

Während des ersten Termins stellt der Arzt der Schwangeren eine Reihe von Fragen und führt Untersuchungen beispielsweise zum Alter, Gewicht und Körpergröße durch. Zudem informiert der Arzt die werdenden Eltern über Ernährung, Zahngesundheit und sportliche Aktivitäten während der Schwangerschaft.

Seite 7 und 8: Angaben zu allen Untersuchungen

Auf den Seiten 7 und 8 werden alle Angaben über die während der Schwangerschaft durchgeführten Untersuchungen festgehalten. Beispiel für Informationen, die auf diesen Seiten im Mutterpass vorzufinden sind, sind:

  • Herztöne und Kindsbewegung: Wie viele Herzschläge pro Minute hat das Kind? Wann hat die Schwangere zum ersten Mal die Bewegung ihres Kindes wahrgenommen?
  • Ödeme und Varikosis: Hat die Mutter Wasseransammlungen in den Gliedmaßen? Leidet sie unter Krampfadern?
  • Gewicht und Blutdruck (RR): Wie entwickelt sich das Gewicht der Schwangeren? Wie hoch ist ihr Blutdruck?

Seite 9: Besonderheiten

Auf der Seite neun werden ggf. Besonderheiten notiert, die sich auf die Seiten fünf und sechs beziehen. Beispielsweise wird hier festgehalten, ob es während der Schwangerschaft zu einem Krankenhausaufenthalt gekommen ist. Zudem werden hier die Herztöne des Kindes und die Ergebnisse des CTGs notiert.

Seite 10 bis 14: Ultraschalluntersuchungen

Wann bekommt man den Mutterpass und was steht drin?Während der Schwangerschaft sind mindestens drei große Ultraschalluntersuchungen vorgesehen. Auf den Seiten zehn bis vierzehn werden die Befunde dieser Untersuchungen festgehalten. Der Mutterpass gibt hier Auskunft über die Größe des Kindes, die Entwicklung der Organe, die Herzaktivität etc. Hier werden eine Reihe von Abkürzungen genutzt, z.B.:

  • Schwangerschaftswoche (SSW): Wie lange ist die Schwangere bereits schwanger?
  • Fruchtsackdurchmesser (FS): Wie groß ist der Fruchtsack?
  • Scheitel-Steiß-Länge (SSL): Wie groß ist das Kind vom Kopfende bis zum äußeren Steißende?
  • Biparietaler Durchmesser (BPD): Wie groß ist der Querdurchmesser des Kopfes?
  • Fronto-okzipitaler Durchmesser (FOD): Wie groß ist der Längsdurchmesser des kindlichen Kopfes?
  • Kopfumfang des Kindes (Ku): Wie groß ist der Kopfumfang des Kindes?
  • Abdomenquerdurchmesser (ATD): Wie groß ist der Durchmesser des Bauches des Kindes von einer Seite zur anderen?
  • Anterior-posteriorer Durchmesser (APD): Wie groß ist der Durchmesser des Bauches des Kindes von vorne nach hinten?
  • Abdomenumfang (AU): Wie groß ist der Gesamtumfang des Bauches des Kindes?
  • Femurlänge (FL): Wie groß ist der Oberschenkelknochen des Kindes?
  • Humeruslänge (HL): Wie groß ist der Oberarmknochen des Kindes?

Seite 15 und 16: Abschlussuntersuchung

Auf den beiden letzten Seiten des Mutterpasses werden alle Informationen über die Geburt, das Wochenbett und die Untersuchung nach der Geburt notiert.

Weitere Informationen
Sie sind frischgebackene Eltern und möchten wissen, auf welche Leistungen Sie Anspruch haben? Dann lesen Sie unsere Artikel über das Elterngeld und das Kindergeld.
Weitere häufig gestellte Fragen

Clara ist seit März 2022 Teil des Dein Hilfexpert-Teams und Expertin für den deutschen Finanzhilfenmarkt. Zögern Sie nicht sie bei Fragen rund um das Thema Finanzhilfe, Förderprogramme etc. zu kontaktieren.


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