❓ Was ist eine Unterhaltszahlung?
Bei der Unterhaltszahlung handelt es sich um eine finazielle Leistung, die eine Person einer anderen Person schuldet. Diese Zahlung muss dann geleistet werden, wenn eine unterhaltspflicht besteht.
Die Unterhaltszahlung ist eine finazielle Leistung die eine Person an ein anderen Person zahlen muss. Meist muss diese finanzielle Leistung an Mitglieder der eigenen Familie gezahlt werden. Sie möchten wissen, wer wem wie viel Unterhalt schuldig ist? Dein Hilfexpert hat die Antwort auf all Ihre Fragen.
Inhaltsübersicht
Eine Unterhaltszahlung ist eine finanzielle Leistung, die eine Person einer anderen Person im Rahmen der Unterhaltspflicht schuldig ist. In Deutschland gibt es verschiedene Arten der Unterhaltspflicht. Beispiele hierfür sind:
Die Höhe der Unterhaltszahlung ist von der persönlichen Situation des Unterhaltpflichtigen und des Unterhaltberechtigten abhängig. Zudem spielt auch die Form der Unterhaltpflicht eine Rolle. Lässt sich beispielsweise ein Ehepaar mit Kindern scheiden, so hat der Kindesunterhalt stets Vorrang vor dem Ehegattenunterhalt.
Kinder haben gegenüber ihren Eltern grundsätzlich einen Anspruch auf Unterhalt. Solange beide Eltern zusammen mit dem Kind in einem Haushalt leben, erfolgt dies automatisch. Kompliziert wird es, wenn sich die Eltern trennen bzw. scheiden lassen. In solch einem Fall, muss der Elternteil, der nicht mit dem Kind im selben Haushalt lebt die Unterhaltszahlung leisten. Der andere Elternteil erfüllt seine Unterhaltspflicht durch die Erziehung des Kindes.
Minderjährige Kinder haben gegenüber ihrer Eltern grundsätzlich einen Anspruch auf die Unterhaltszahlung, denn sie gelten als hilfsbedürftig. Das bedeutet, dass Eltern dazu verpflichtet sind, ihre minderjährigen Kinder finanziell zu versorgen. Sind die Kinder bereits volljährig, so haben sie nur noch dann Anspruch auf die Unterhaltszahlung, wenn sie sich in der erstausbildung befinden.
In Ausnahmefällen können Eltern für die Unterhaltszahlung an Kinder nicht herangezogen werden. Dies ist dann der Fall, wenn die Eltern bzw. ein Elternteil nicht leistungsfähig ist. Nicht leistungsfähig bedeutet, dass die Person sich nicht selbst versorgen kann bzw. nicht dazu in der Lage wäre, sollte sie Unterhalt zahlen müssen. Dennoch gilt hier eine gesteigerte Leistungspflicht. Der Elternteil muss demnach nachweisen, dass er seine Leistungsunfähigkeit nicht beheben kann.
Leben die Kinder gemeinsam bei den beiden Elternteilen, so erfolgt die Unterhaltszahlung an Kinder in Form der Deckung der Alltagskosten, wie beispielsweise der Wohnungs- und Nahrungskosten. Trennen sich die Eltern jedoch, so erfüllt der eine Elternteil seine Unterhaltspflicht durch die Erziehung des Kindes und der andere durch eine monatliche finanzielle Leistung. Wie hoch die Unterhaltszahlung in diesem Fall ist, hängt von zwei Faktoren ab:
Die genau Höhe der zu zahlenden Leistung, kann in der sogenannte Düsseldorfer Tafel nachgelesen werden. Hier wird zwischen insgesamt 15 Einkommensstufen und 4 Altersklassen unterschieden.
Düsseldorfer Tafel 2022 | |||||
Einkommensstufe | Nettoeinkommen | Betrag nach Altersstufen | |||
0 bis 5 Jahren | 6 bis 11 Jahren | 12 bis 17 Jahren | ab 18 Jahren | ||
1 | bis 1.900 | 396 | 455 | 533 | 569 |
2 | 1.901 - 2.300 | 419 | 478 | 560 | 598 |
3 | 2.301 - 2.700 | 436 | 501 | 587 | 626 |
4 | 2.701 - 3.100 | 456 | 524 | 613 | 655 |
5 | 3.101 - 3.500 | 476 | 546 | 640 | 683 |
6 | 3.501 - 3.900 | 507 | 583 | 683 | 729 |
7 | 3.901 - 4.300 | 539 | 619 | 725 | 774 |
8 | 4.301 - 4.700 | 571 | 656 | 768 | 820 |
9 | 4.701 - 5.100 | 602 | 692 | 811 | 865 |
10 | 5.101 - 5.500 | 634 | 728 | 853 | 911 |
11 | 5.501 - 6.200 | 666 | 765 | 896 | 956 |
12 | 6201 - 7.000 | 697 | 801 | 939 | 1002 |
13 | 7.001 - 8.000 | 729 | 838 | 981 | 1047 |
14 | 8.001 - 9.500 | 761 | 874 | 1024 | 1093 |
15 | 9.501 - 11.000 | 792 | 910 | 1066 | 1138 |
Beispiel: Ein Elternteil, dem weniger als 1.900 € im Monat zur Verfügung steht und Unterhalt für eine 10-jähriges Kind zahlen muss, schuldet diesem monatlich 455 €. Eine Person mit einem Nettoeinkommen von 6.000 und einem 16-jährigen Kind, muss eine Unterhaltszahlung von monatlich 896 € zahlen.
Grundsätzlich gilt, dass Eltern gegenüber ihren Kindern bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres unterhaltspflichtig sind. Doch in einigen Fällen bleibt die Unterhaltspflicht auch darüber hinaus bestehen. Dies ist dann der Fall, wenn das Kind sich in der Erstausbildung befindet. Erst mit Beginn des 27. Lebensjahres endet der Unterhaltsanspruch.
Zwar ist die Unterhaltspflicht für Kinder die wohl bekannteste Unterhaltspflicht, doch gibt es auch andere Situationen, in denen eine Person einer anderen eine Unterhaltszahlung schuldig ist. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn zwei Personen sich scheiden lassen.
Ehegatten sind einander gegenüber unterhaltsverpflichtet. Man spricht hier von dem sogenannten Ehegattenunterhalt. Diese Unterhaltspflicht endet nicht automatisch mit der Trennung bzw. Scheidung. In einigen Fällen schuldet ein Ex-Partner dem anderen eine Unterhaltszahlung. Für den sogenannten Trennungsunterhalt müssen allerdings zwei Voraussetzungen erfüllt werden:
In einigen seltenen Fällen kann nach Beendigung des Anspruchs auf den Trennungsunterhalt ein sogenannter nachehelicher Unterhalt gefordert werden. Hierfür müssen allerdings bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden:
Wie hoch diese Unterhaltszahlung für Ex-Ehpartner ist, hängt von dem Einkommen der beiden betroffenen Ex-Ehegatten ab. Ist einer der beiden Partner nicht erwerbstätig, so wird die sogenannte 3/7-4/7-Regelung angewendet. Das bedeutet, dass die erwerbstätige Person 4/7 ihres Gehaltes behalten kann und 3/7 ihres Gehaltes an die andere Person zahlen muss. Sind jedoch beide Partner erwerbstätig, so wird das Jahreseinkommen beider Personen zusammengerechnet und durch zwei geteilt. Die Person, die mehr verdient, muss der anderen die Differenz auszahlen.
Grundsätzlich gilt, dass die Ex-Ehepartner nach der Trennung für die Bestreitung ihres Unterhaltes verantwortlich sind. Wie bereits erwähnt, kann es hier jedoch Ausnahmen geben, wenn beispielsweise einer der beiden ehemaligen Ehegatten hilfebedürftig ist. Wie lange die Unterhaltszahlung gezahlt werden muss, ist von der Unterhaltsform abhängig:
Damit eine Unterhaltspflicht bestehen kann, müssen zwei grundlegende Bedingungen erfüllt werden. Zum einen muss der Empfänger der Unterhaltszahlung bedürftig sein, zum anderen muss der Unterhaltspflichtige leistungsfähig sein. Leistungsfähig, das bedeutet, dass die betroffene Person sich nach der Zahlung des Unterhalts noch selbstversorgen kann.
Um die Leistungsfähigkeit einer Person zu berechnen, wird ein sogenannter Selbstbehalt ermittelt. Bei dem Selbsterhalt handelt es sich um den Eigenbedarf einer Person. Wie hoch der gewehrleistete Selbsterhalt ist, hängt davon ab wer der Unterhaltsbedürftige ist und ob der Unterhaltspflichtige erwerbstätig ist.
Selbsterhalt 2022 bei der Unterhaltszahlung | ||
Unterhaltsbedürftiger | Erwerbstätiger Unterhaltspflichtiger | Nicht erwerbstätiger Unterhaltspflichtiger |
Minderjährige Kinder | 1.160 € | 960 € |
Volljährige Kinder | 1.400 € | 1.400 € |
Getrennt lebende Ehegatten | 1.280 € | 1.160 € |
Nichtehelicher Elternteil | 1.280 € | 1.160 € |
Eltern | 2.000 € | 2.000 € |
Bei der Unterhaltszahlung handelt es sich um eine finazielle Leistung, die eine Person einer anderen Person schuldet. Diese Zahlung muss dann geleistet werden, wenn eine unterhaltspflicht besteht.
Wie hoch der Selbstbedarf, auch Eigenbedarf genannt, ist, hängt von dem Unterhaltsbedürftigen und -pflichtigen ab. Bei einem minderjährigen Kind muss ein erwerbstätiger Unterhaltspflichtiger beispielsweise 1.160 € zum Leben übrig haben.
Grundsätzlich gilt, dass Eltern ihren Kindern bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres eine Unterhaltszahlung schuldig sind. In einigen Fällen kann diese Unterhaltspflicht auch über die Volljährigkeit hinausgehen. Sie endet allerdings spätestens mit Beginn des 27. Lebensjahres.
In einigen Fällen kann ein Ex-Ehegatten dem anderen gegenüber in der Trennungsphase eine Unterhaltszahlung schuldig sein. Der Anspruch endet meist sobald die Scheidung offiziell ist. Eine nacheheliche Unterhaltszahlung ist selten und ihre Dauer von den spezifische Gründen abhängig.
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