Finanzen

KfW: Wie und wem hilft die Förderbank?

27. Juli 2022 von Camille - 7 Minuten Lesezeit

Wie und wem hilft die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)?

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) wurde 1948 gegründet und setzt Impulse für Wirtschaft, Gesellschaft und Ökologie in Deutschland und Europa, wie auch international. Sie ist besonders in den Bereichen Finanzen, Mittelstand, Existenzgründung, Umweltschutz, Wohnungsbau, Infrastruktur, Bildungsförderung, Projekt- und Exportfinanzierung sowie Entwicklungszusammenarbeit aktivBei Dein Hilfexpert erfahren Sie alles Wissenswerte über die Förderbank.

Was ist die KfW?

Die KfW ist eine deutsche Förderbank mit Sitz in Frankfurt am Main und Niederlassungen in Berlin und Bonn. Gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften IPEX, DEG und KfW Capital beschäftigt die Kreditanstalt über 6.300 Mitarbeiter. Verwaltet wird die Förderbank von einem Verwaltungsrat und einem sechsköpfigen Vorstand. Vorsitzender des Vorstands ist Stefan Wintels. Robert Habeck ist Vorsitzender des Verwaltungsrats.

Informationen zur Rechtsform der KfW

Die KfW ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts, für die der Bund die Anstaltslast übernimmt. Die Rechtsaufsicht teilen sichWie und wem hilft die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)? somit das Bundesministerium für Finanzen ud das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Die jeweiligen Bundesminister übernehmen im jährlichen Wechsel den Vorsitz und den stellvertretenden Vorsitz des Verwaltungsrats. Für das Jahr 2022 übernimmt  das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie diese Aufgabe. 

Rechtsgrundlage der Bank sind das KfW-Gesetz, die KfW-Verordnung und die Satzung der KfW. Laut dem KfW-Gesetz und der KfW-Verordnung unterliegt die KfW den Regeln der Bankenaufsicht. Die Bankenaufsicht über die KfW liegt bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), die diese Aufgabe in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bundesbank durchführt.

Gemäß § 2 Absatz 4 des KfW-Gesetzes kann die Bundesregierung der KfW im Einzelfall Tätigkeiten zuweisen, an denen die Bundesrepublik Deutschland ein öffentliches Interesse hat.

Die Tochtergesellschaften der KfW

Die Krenditanstalt für Wiederaufbau hat insgesamt drei Tochtergesellschaften: IPEX, DEG und KfW Capital. Jede dieser Tochtergesellschaften hat ihren eigenen Aufgabenbereich.

Die IPEX-Bank GmbH (IPEX)

Die IPEX ist als eigenständiges Unternehmen innerhalb der KfW Bankengruppe für die internationale Investitions-, Projekt- und Exportfinanzierung zuständig. Sie kümmert sich um große und mittelständische deutscher und europäischer Unternehmen. Dabei konzentriert sie sich auf die Bereitstellung mittel- und langfristiger Finanzierungen für Industrie-, Energie- und Rohstoffprojekte sowie für Verkehrs- und Transportinfrastrukturprojekte.

Die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft GmbH (DEG)

Die DEG fördert Investitionsprojekte von Privatunternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Als einer der größten europäischen Entwicklungsfinanzierer setzt sie sich für den Ausbau privatwirtschaftlicher Strukturen ein und trägt somit zu einem nachhaltigen Wirtschaftswachstum und besseren Lebensbedingungen bei.

Die KfW Capital

Die KfW Capital investiert in deutsche und europäische Wagniskapital- und Venture-Debt-Fonds. Im Jahr 2018 hat sie somit die Arbeit der KfW im Bereich der Förderung von Start-ups übernommen. Hierfür nutzt sie Fremd- und Eigenkapital aus Investitionsfonds und baut das Geschäftsfeld weiter aus.

Was macht die KfW-Bank?

Als Förderbank ist die Hauptaufgabe der KfW Kredite an ihre Kunden zu vergeben. Hierbei handelt es sich sowohl um Privatkunden, als auch um Unternehmen und Länder. Ihre Arbeit kann hierfür in mehrere Geschäftsfelder unterteilt werden.

Geschäftsfeld Mittelstandbank 

Das Geschäftsfeld Mittelstandsbank Privatkunden besteht aus einem breiten Spektrum an Förderangeboten. Diese Angebote richten sich an Mittelstandunternehmen, die auf diese Weise in ihrer Entwicklung gefördert werden. Die Förderungen beziehen sich auf die folgenden Schwerpunktbereiche:

  • Gründungsfinanzierung,
  • Finanzierung allgemeiner Investitionen in Unternehmen
  • Investitionen in den Bereichen Innovation, Energie und Umwelt.

Geschäftsfeld Privatkunden

Das Geschäftssegment Privatkunden umfasst eine Reihe von Förderprogramme, in den Bereichen:

  • Ausbildung,
  • Erwerb oder Bau von selbst genutztem Wohneigentum,
  • Energieeffizienz beim Bau und der Renovierung von Wohngebäuden,
  • barrierefreien Umbau/Bau.

Der Bereich der Ausbildungsförderung richtet sich beispielsweise an Studierende, die eine finanzielle Förderung für ihr Studium benötigen. Diese bekommen sie von der KfW in Form eines zinsniedrigen Kredites, den sie erst am Ende ihres Studiums zurückzahlen müssen.

Geschäftsfeld Individualfinanzierung öffentliche Kunden

Das Geschäftsfeld Individualfinanzierung öffentliche Kunden umfasst neben dem individualisierten Kreditgeschäft und dem Kommunalkreditgeschäft auch das sogenannte Crowdfunding-Geschäft. Dieses ist in drei Geschäftssegmente unterteilt:

  • Das Geschäftssegment Kommunale und soziale Infrastruktur umfasst die Basisförderung von Kommunen sowie kommunalen und gemeinnützigen Unternehmen. Der Schwerpunkten wird hier auf die Themen Umwelt und Energiewende sowie gesellschaftlicher Wandel gesetzt.
  • Das Geschäftssegment Individuelle Unternehmensfinanzierung konzentriert sich – neben dem digitalisierten Massengeschäft – auf maßgeschneiderte Förderlösungen für Unternehmen mit Deutschlandbezug. Daneben werden verschiedene Fremdkapitalprodukte mit Risikoübernahme angeboten.
  • Das Geschäftssegment Einzelfinanzierung Banken und Landesförderinstitute (LFI) umfasst u.a. die Geschäftsaktivitäten der Förderbank als Finanzierungspartner von Partnerbanken und LFIs.

Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung

Das Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung ist auf die nachhaltige Unterstützung der deutschen und europäischen Wirtschaft ausgerichtet. Hier ist sie vor allem tätig im Bereich Projekt- und Exportfinanzierungen zur Erhaltung und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und Internationalisierung.

Geschäftsfeld Förderung von Entwicklungs- und Schwellenländern

Im Geschäftsfeld Förderung von Entwicklungs- und Schwellenländern bezieht sich auf die Geschäftsaktivitäten der DEG. Im Rahmen der Finanziellen Zusammenarbeit (FZ) mit Entwicklungsländern fördert die KfW Entwicklungsbank Reformprozesse, Investitionen und flankierende Maßnahmen. Ziel ist es, die wirtschaftliche und soziale Lage der Menschen in den Entwicklungsländern nachhaltig zu verbessern, Armut zu bekämpfen, Krisen zu überwinden und die natürlichen Ressourcen zu schützen. Darüber hinaus unterstützt die KfW Entwicklungsbank die Bundesregierung bei der Umsetzung von Klimatschutzzielen in Entwicklungs- und Schwellenländern.

Welche Arten der KfW Förderung gibt es?

Durch Kreditvergabe fördert die KfW viele verschiedene Projekte. Die Voraussetzungen und Formen dieser Kredite sind an die jeweiligen Antragsteller und Projekte angepasst. So muss ein Studierender nicht die gleichen Voraussetzungen erfüllen, wie beispielsweise ein Unternehmen. Auch bei den Zinsen und der Rückzahlung des Kredites gibt es Unterschiede.

KfW-Schnellkredit für Unternehmen

KFWFür Anschaffungen (Investitionen) und laufende Ausgaben (Betriebsmittel) können Unternehmen ab sofort den neuen KfW-Schnellkredit 2020 beantragen. Der Kredit ist zu 100 % durch eine Bürgschaft des Bundes abgesichert. Das erhöht Ihre Chancen auf eine Kreditzusage erheblich.

Die wichtigsten Punkte sind die folgenden:

  • Förderkredit für Anschaffungen und laufende Kosten
  • Für alle Unternehmen, die seit mindestens Januar 2019 auf dem Markt sind
  • Voraussetzung: Sie haben im Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2019 oder im Jahr 2019 (oder seit Sie am Markt tätig sind, je nachdem, welcher Zeitraum kürzer ist) einen Gewinn erwirtschaftet
  • 100 % Risikoübernahme durch die KfW
  • Die KfW verlangt von der Hausbank keine Risikoprüfung
  • Max. Kredithöhe: bis zu 25 % des Jahresumsatzes 2019 pro Unternehmensgruppe
  • Maximal 850.000 € pro Unternehmensgruppe mit bis zu 10 Mitarbeitern, die im antragstellenden Unternehmen beschäftigt sind
  • maximal 1.500.000 € pro Unternehmensgruppe von mehr als 10 bis einschließlich 50 Beschäftigten, die im antragstellenden Unternehmen beschäftigt sind
  • Maximal 2.300.000 € pro Unternehmensgruppe mit mehr als 50 Beschäftigten, die im antragstellenden Unternehmen beschäftigt sind
  • Bis zu 10 Jahre für die Rückzahlung und 2 rückzahlungsfreie Jahre

KfW-Unternehmerkredit

Der KfW-Unternehmerkredit richtet sich an Unternehmen, die seit mehr als 5 Jahren auf dem Markt sind. Für Anschaffungen (Investitionen) und laufende Kosten (Betriebskapital) können Sie kleinere oder größere Kreditbeträge bis zu 100 Millionen € beantragen. Der Höchstbetrag des Kredits ist begrenzt auf

  • 25 % des Jahresumsatzes 2019 oder
  • den doppelten Lohnkosten im Jahr 2019 oder
  • dem Finanzierungsbedarf für die nächsten 18 Monate bei kleinen und mittleren Unternehmen oder 12 Monate bei großen Unternehmen oder
  • 50 % der Gesamtverschuldung oder 30 % der Bilanzsumme der Unternehmensgruppe bei Krediten von mehr als 25 Mio. €. In diesem Fall übernimmt die KfW einen Teil des Risikos Ihrer Bank. Dadurch erhöhen sich Ihre Chancen auf eine Kreditbewilligung.

ERP-Gründerkredit – Universell

Wenn Ihr Unternehmen seit mindestens 3 Jahren auf dem Markt tätig ist oder 2 Jahresbilanzen vorweisen kann, können Sie kleinere oder größere Kreditbeträge bis zu 100 Mio. € für Anschaffungen (Investitionen) und laufende Kosten (Betriebsmittel) beantragen. Der Höchstbetrag des Kredits ist begrenzt auf :

  • 25 % des Jahresumsatzes 2019 oder
  • den doppelten Lohnkosten für 2019 oder
  • dem Finanzierungsbedarf für die nächsten 18 Monate bei kleinen und mittleren Unternehmen oder 12 Monate bei großen Unternehmen oder
  • 50 % der Gesamtverschuldung oder 30 % der Bilanzsumme der Unternehmensgruppe bei Krediten von mehr als 25 Mio. €. In diesem Fall übernimmt die KfW einen Teil des Risikos Ihrer Bank. Dadurch erhöhen sich Ihre Chancen auf eine Kreditbewilligung.

Camille ist seit Januar 2022 Redakteurin im Team von DeinHilfexpert und schreibt Artikel für den Ausbau des deutschen Servicebereichs. Sie absolviert derzeit ein duales Studium an der ISCOM Schule in Paris und im Unternehmen DeinHilfexpert.


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