In Deutschland gibt es eine Reihe von finanziellen Unterstützungen für Arbeitnehmer und Menschen, die eine Arbeit suchen. Diese können sowohl vom Arbeitsgeber als auch vom Staat gewährt werden. Sie möchten mehr über diese finanziellen Unterstützungen für Arbeitnehmer erfahren? Dein Hilfexpert hat alle wichtigen Informationen für Sie zusammengetragen.
Inhaltsübersicht
Arbeit: Welche finanzielle Unterstützung für Arbeitgeber gibt es vom Arbeitgeber?
Neben dem regulären Gehalt bzw. Lohn kann ein Arbeitgeber seine Arbeitnehmer mit Sonderleistungen finanziell unterstützen. Hierzu gehören beispielsweise das Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie die sogenannten Essensmarken. Zwar gibt es keine Pflicht für den Arbeitgeber diese finanzielle Unterstützung anzubieten, doch können diese Leistungen in einigen Fällen vertraglich festgehalten werden.
Was ist das Weihnachtsgeld?
Das Weihnachtsgeld ist eine Zahlung, die der Arbeitgeber freiwillig an seine Arbeitnehmer machen kann. Ausgezahlt wird dieser Zuschuss meist im November und somit kurz vor Beginn der Weihnachtszeit.
Zwar gibt es keinen gesetzlichen Anspruch auf das Weihnachtsgeld, dennoch kann ein Anspruch in einigen Fällen geltend gemacht werden. Beispielsweise kann dieses zusätzliche Entgelt in einem Tarifvertrag oder einer Betriebsvereinbarung verankert worden sein. Arbeitnehmer können zudem fordern, dass der Zuschuss im Arbeitsvertrag festgehalten wird.
Das Weihnachtsgeld ist eine Anerkennungsleistung des Arbeitgebers und somit in den meisten Fällen vom Gehalt des Arbeitnehmers abhängig. Es gibt also einen gewissen Prozentsatz des regulären Gehaltes. Weitere Komponenten, wie beispielsweise die Dauer der Betriebszugehörigkeit, die Branche und die Anzahl der Kinder, können einen Einfluss auf die Höhe des Weihnachtsgeldes haben.
Was ist das Urlaubsgeld?
Auch beim Urlaubsgeld, welches zudem unter dem Namen 14. Monatsgehalt bekannt ist, handelt es sich um eine freiwillige Sonderzahlung des Arbeitgebers. Diese Zusatzleistung wird meist einmal jährlich an einem festgelegten Stichtag ausgezahlt. Oftmals liegt dieser Stichtag im Juni oder Juli.
Ob Arbeitgeber Urlaubsgeld erhalten, ist oftmals im Tarifvertrag bzw. in der Betriebsvereinbarung geregelt. In einigen Fällen ist die Sonderzahlung auch im Arbeitsvertrag verankert. Hier wird zudem festgelegt, wie hoch das Urlaubsgeld sein soll.
Was sind Essensmarken?
Neben zusätzlichen Gehältern kann ein Unternehmen seine Mitarbeiter auch durch finanzielle Zuschüsse für alltägliche Kosten unterstützen. Ein Beispiel hierfür sind die sogenannten Essensmarken. Bei der klassischen Variante der Essensmarken handelt es sich um Papiermarken, die einen bestimmten Wert haben und für den Kauf von Nahrung eingesetzt werden können. Sie können meist sowohl für den Restaurantbesuch als auch für den Supermarkteinkauf eingesetzt werden.
Der Wert einer Essensmarke kann in Deutschland bis zu 6,67 € betragen und setzt sich aus einem Pflichtanteil und einem steuerfreien Zuschuss zusammen. Auf den steuerfreien Zuschuss haben allerdings nur Arbeitgeber Anspruch, die den Pflichtanteil von 3,57 € zahlen.
Arbeit: Welche finanzielle Unterstützung für Arbeitnehmer, die eine Weiterbildung machen?
Weiterbildung ist ein wichtiges Thema und zwar für jegliche Berufsgruppen. Es handelt sich hierbei um Maßnahmen, die den Aufstieg und Erfolg im Arbeitsleben fördern sollen. Diese Maßnahmen reichen von der Teilnahme an Sprachkursen bis zur Nachholung von Schulabschlüssen. Grundsätzlich kann zwischen den folgenden drei Bereichen der Weiterbildung unterschieden werden:
- Allgemeine und politische Weiterbildung, z.B. Sprachkurse, Kurse zur Teamfähigkeit
- Berufliche Weiterbildung, d.h. Kurse zur Erweiterung des Kompetenzbereichs
- Weiterbildung an Hochschulen, z.B. weiterbildende Bachelor- und Masterstudiengänge
Beispiel WeGeBau: Förderung der Agentur für Arbeit
Bei der Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter älterer Arbeitnehmer im Unternehmen (WeGebAU) handelt es sich um eine Initiative der Agentur für Arbeit. Ziel ist es, berufliche Weiterbildung zu unterstützen und somit dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Bei der WeGebAU handelt es sich um eine finanzielle Unterstützung. Meist werden die Kosten der Weiterbildungsmaßnahmen übernommen. In einigen Fällen kann sogar ein Teil der Lohnkosten für den Arbeitnehmer getragen werden.
Arbeit: Welche finanzielle Unterstützung gibt es für erwerbslose Menschen?
Auch Menschen, die in keinem Arbeitsverhältnis stehen, können finanzielle Unterstützung erhalten. Dies betrifft sowohl Menschen, die arbeitssuchend sind, als auch Menschen, die aufgrund einer Krankheit oder einer Behinderung keine Tätigkeit ausüben können.
Arbeitslosenversicherung: Welche Leistungen für Versicherte?
Die Arbeitslosenversicherung gehört in Deutschland zu den Sozialversicherungen und ist somit für die meisten deutschen Arbeitnehmer Pflicht. Monatlich wird hierfür eine bestimmter Prozentsatz von 2,4 Prozent vom Bruttogehalt aller Versicherten abgezogen.
Bekannt ist die Arbeitslosenversicherung vor allem für die Auszahlung des Arbeitslosengeld I. Eine arbeitslose Person, die bei der Agentur für Arbeit als arbeitslos gemeldet ist und zudem die Anwartschaft erfüllt, hat Anspruch auf das Arbeitslosengeld I. Wie lange und wie hoch das Arbeitslosengeld ist, ist von der Situation des Antragstellers abhängig. Im Normalfall werden 60 Prozent des ehemaligen Nettogehaltes für bis zu 12 Monate ausgezahlt.
Erwerbsminderungsrente: Welche Leistungen für Versicherte?
Personen, die das Regelrentenalter noch nicht erreicht haben, aber aus gesundheitlichen Gründen oder aufgrund einer Behinderung nicht voll berufstätig sind, können die sogenannte Erwerbsminderungsrente beanspruchen. Mit dieser Erwerbsminderungsrente wird das Gehalt ersetzt bzw. ergänzt, das aufgrund der Erwerbsminderung nicht selbst erzielt werden kann.
Voraussetzung, um diese Rente im Falle einer Erwerbsminderung zu bekommen, ist, dass die Person mindestens fünf Jahre vor der Erwerbsminderung bei der Deutschen Rentenversicherung versichert war. Während dieser Zeit müssen mindestens drei Jahre lang Pflichtbeiträge gezahlt worden sein.
Werden diese Voraussetzungen erfüllt, so prüft die Rentenversicherung zudem, ob die Erwerbsminderung durch eine medizinische Rehabilitation verbessert werden kann. Zusätzlich wird untersucht, ob eine berufliche Rehabilitation, d.h. eine berufliche Neuorientierung möglich ist. Ist eine medizinische Rehabilitation möglich, so kann der Betroffene für die Rehabilitationszeit, das sogenannte Übergangsgeld beantragen. Dieses erhält er für die Zeit der gesamten Rehabilitation.
In einigen Fällen kann die Erwerbsminderungsrente niedrig ausfallen. Sollte sie nicht zur Existenzsicherung ausreichen, so kann die sogenannte Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung beantragt werden. Hierbei handelt es sich um eine finanzielle Leistung, die dem Leistungsempfänger eine menschenwürdige Existenz zusichern soll.
Berufsunfähigkeitsrente: Welche Leistungen für Versicherte?
Neben der Erwerbsminderungsrente gibt es die sogenannte Berufsunfähigkeitsrente. Hierbei handelt es sich um eine zusätzliche private Versicherung. Anspruch auf die Leistungen dieser Versicherung haben Versicherte, die aus gesundheitlichen Gründen ihren Beruf nicht mehr ausüben können.
Die Höhe der Versicherungsleistung ist von dem Versicherungsvertrag abhängig. Es wird empfohlen, sich vorab Gedanken über den eigenen Bedarf zu machen und anschließend die Höhe der Versicherung zu beschließen. Einige Berufsunfähigkeitsversicherungen empfehlen einen Vertrag über ca. 60 Prozent des Bruttogehaltes abzuschließen. Andere sprechen von 80 bis 90 Prozent des Nettoeinkommens.
Wer bekommt Kurzarbeitergeld?
Das Kurzarbeitergeld ist eine Leistung, die von der Agentur für Arbeit an Unternehmen ausgezahlt wird, die ihre Mitarbeiter nicht mehr ausreichend beschäftigen können und diese in Kurzarbeit schicken. Das Kurzarbeitergeld ersetzt während dieser Phase einen Teil des Gehaltes und soll somit die Unternehmen entlasten und die Existenz der betroffenen Mitarbeiter sichern.
Da das Kurzarbeitergeld einen Teil des Gehaltes ersetzen soll, wird es auch anhand des Gehaltes berechnet. So erhalten Arbeitnehmer 60 Prozent ihres eigentlichen Nettogehaltes als Kurzarbeitergeld. Haben sie mindestens ein Kind, so sind es 67 Prozent des Nettoentgelts.